StudentenLeben

  • Ansprechperson:

    Dr. Alexa Maria Kunz

  • Projektgruppe:

    Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer (Lehrstuhl für Soziologie des Wissens, Leitung),

    Alexa Maria Kunz M.A. (Lehrstuhl für Soziologie des Wissens/House of Competence)

  • Förderung:

    Qualitätssicherungsmittel

  • Starttermin:

    10/2009

  • Endtermin:

    03/2011

Entwickelt werden soll ein innovatives, studierendenorientiertes Lehrangebot, in dem Studierende für einen konkreten und für sie selber hochrelevanten Untersuchungsgegenstand, nämlich ihre eigene B.A.-Studiensituation, besonders geeignete Methoden erarbeiten, anwenden und reflektieren sollen, um dergestalt Methodenkompetenz entwickeln zu können.

Projektbeschreibung

Studieren ist im Zuge des Bologna-Prozesses radikalen Veränderungsprozessen unterworfen, die mit der Beschleunigung bzw. Verkürzung des Studiums durch Verschlankung der Studieninhalte einerseits, mit der Ausweitung und Verdichtung von Studiengängen durch die Integration außer- bzw. überfachlicher Studieninhalte im Hinblick auf höhere Anwendungs- und Praxisorientierung andererseits einhergehen. Bei der Frage nach der Praxistauglichkeit der Hochschulausbildung wird in vielen Absolvent*innenstudien immer wieder auf Methodenkompetenz als besonders relevante Basiskompetenz hingewiesen. Die Befähigung zu einem methodisch-systematischen Vorgehen (sei es im engeren wissenschaftlichen Forschungskontext, sei es im weiteren beruflichen Arbeitskontext) kann immer nur in einem konkreten Anwendungszusammenhang entwickelt werden. 

Das Lehrprojekt trägt dem in doppelter Hinsicht Rechnung: Entwickelt werden soll ein innovatives, studierendenorientiertes Lehrangebot, in dem Studierende für einen konkreten und für sie selber hochrelevanten Untersuchungsgegenstand, nämlich ihre eigene B.A.-Studiensituation, besonders geeignete, avancierte und auf neue berufliche Sachverhalte übertragbare Methoden erarbeiten, anwenden und reflektieren sollen, um dergestalt Methodenkompetenz im hier gemeinten umfassenden Sinne entwickeln zu können. Das Lehr-Projekt zur Verbreiterung und Fundierung des Lehrangebots im Wahlpflichtbereich Schlüsselqualifikationen ist von der Idee geleitet, Studierende aktiv und anwendungspraktisch an der Entwicklung und Erprobung avancierter Methoden zu beteiligen, indem sie in drei Seminaren mit einem Forschungsprozess in seinem Gesamtablauf, d.h. von der anfänglichen Fragestellung und ihrer theoretischen und methodischen Operationalisierung über Literaturrecherche und Aufarbeitung einschlägiger Forschungsstände, Datenerhebung, -aufbereitung und -auswertung vertraut gemacht werden. Das aus drei Seminaren bestehende Lehrangebot „Entwicklung avancierter Methoden durch Studierende I-III“ kann insgesamt über eine Laufzeit von 3 Semestern (WS 09/10 – WS 10/11) oder einzeln belegt werden (2 SWS pro Semester, 2-3 ECTS).

Durchgeführt werden soll dies anhand einer Erkundung der Lebenswelt(en) Studierender. Diese Erkundung impliziert die Erhebung von Daten z.B. über das Zeit- und Finanzbudget, die Raumnutzung, die sozialen Netzwerke, die Relevanzsetzungen (nicht nur) im Studium und die (Wissenschaftlichkeit der) 'Weltbilder' der Studierenden. Die an der Studie ‚My Campus Karlsruhe’ ansetzende Untersuchung verspricht jenseits ihres didaktischen Werts eingehende Erkenntnisse über die veränderte Studiensituation unter Bedingungen des Bologna-Prozesses aus der Perspektive der Studierenden selber und damit Einsichten sowohl in kompetenzfördernde als auch leistungsbeeinträchtigende, darunter z.B. gesundheitsbelastende und negativen Stress verursachende Faktoren. Als Untersuchungsgruppe ist in vergleichender Absicht an eine Studierendenkohorte eines naturwissenschaftlichen oder technischen Studiengangs gedacht. An den Seminaren können sowohl diese als auch alle anderen Studierenden der Universität Karlsruhe teilnehmen. Erprobt werden soll dabei nicht zuletzt auch, ob eine solche Lehrform bereits auf der B.A.-Stufe angemessen, d.h. für die Studierenden 'machbar' und basiskompetenzfördernd angeboten werden kann.